Rust - eine Stadt mit langer Weintradition

Die Weinkultur in Rust ist fast 2000 Jahre alt. Ausgehend von den Römern wurde hier durch viele Epochen hindurch Wein angebaut. Zu Zeiten Kaiser Karls V. genoss der hiesige Wein bereits so hohes Ansehen, dass die Ruster 1524 mit Brief und Siegel ihr eigenes Markenschutzzeichen erhielten. Es war früher in die Fässer eingebrannt, heute findet man das geschwungene "R" auch auf den Flaschenkorken – es garantiert die edle Herkunft der Weine. Im 17. Jahrhundert spendierten die Ruster Winzer Kaiser Leopold I. und seinen Truppen reichlich Wein als Stärkung im Kampf gegen die Türken. Der Dank ließ nicht lange auf sich warten: 1681 wurde Rust zur Königlichen Freistadt erhoben – wofür allerdings auch der Preis von 60.000 Goldgulden und 500 Eimern besten Weines zu entrichten war. Bei dem Wein handelte es sich um den damals schon sehr beliebten Ruster Ausbruch aus Furmint-Trauben in einer Menge von 30.000 Litern.

Ideales Klima für Süßweine

Rust liegt am Westufer des Neusiedlersees, an einem der sonnenreichsten Punkte Mitteleuropas. Der See mildert die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht.
Dies in Kombination mit der schützenden Hügelkette rund um Rust schafft ideale Voraussetzungen für die Süßweinproduktion. Das milde, sonnige Wetter bewirkt den hohen Zuckergehalt der Ruster Trauben. Die Nähe des Sees begünstigt im Herbst die Entwicklung der Edelfäule. Weltweit gibt es nur in zwei anderen Weinbaugebieten (in Sauternes und Tokay) ähnlich gute Bedingungen.